Trainingstipps für den Outdoor-Begleiter: Wie man einen Hund auf Abenteuer vorbereitet

Endlich Urlaub, und dieses Mal steht eine Wanderung auf dem Programm. Der geliebte Vierbeiner soll unbedingt mit. Wie lässt sich ein Hund auf eine Trekkingtour optimal vorbereiten und was ist beim Training unbedingt zu berücksichtigen? Mit unseren Tipps ist Ihr treuer Begleiter fit fürs Wandern.
Hund Abenteuer Alpen

In den Alpen kann man viele Abenteuer mit dem Hund erleben.
(© tommasolizzul – istockphoto.com)

Nicht ohne meinen Hund!

Es steht fest – im nächsten Urlaub oder vielleicht an einem langen Wochenende geht es auf eine Wandertour. Das vierbeinige Familienmitglied freut sich tierisch, denn der Hund kommt natürlich mit. Jetzt geht es darum, Mensch und Tier auf das bevorstehende Abenteuer vorzubereiten.

Die Route und Dauer der Wanderung sind festzulegen, die passende Ausrüstung wie Rucksack und Outdoor-Bekleidung, Trekking-Sandalen und Sonnenschutz zu besorgen. Auch der Vierbeiner benötigt einiges an Ausstattung. Dazu gehören vor allem ein bequemes Geschirr oder ein Halsband, außerdem eine oder, noch besser, zwei reißfeste Führleinen sowie auf Wunsch eine Flexi-Rollleine oder vielleicht eine Schleppleine.

Kann jeder Hund wandern gehen?

Keine Frage, Hunde lieben ihre Menschen über alles und möchten überall mitkommen. Auch der Mensch würde am liebsten seinen Vierbeiner immer dabei haben. Ob Ihr Hund fit genug für die Wanderung ist, hängt sowohl von der geplanten Route als auch verständlicherweise von der physischen Kondition des Tieres ab.

Vor allem Hunde mit einem verkürzten Fang, genannt Brachyzephalie, würden schnell aus der Puste kommen. Aber auch Hunde-Senioren sowie Hunde mit einer schweren Hüftgelenk- oder Ellbogendysplasie werden es beim Trekken schwer haben.

Weniger bekannt, aber ebenfalls wichtig, ist es: Junghunde in einem Alter unter 12 Monaten dürfen keine längeren Strecken laufen. Der Bewegungsapparat eines Welpen oder jungen Hundes ist noch nicht fertig ausgebildet, weswegen jede Überlastung eine chronische Erkrankung zur Folge haben kann.

Müssen Sie daher auf die Mitnahme Ihres Vierbeiners verzichten? Nicht unbedingt! Zum einen lässt sich die Strecke an die Bedürfnisse des Hundes anpassen. Zum anderen gibt es heute zahlreiche Möglichkeiten, einen vierbeinigen Begleiter zum Beispiel in einem Buggy, Fahrradanhänger oder sogar in einem extra für kleinere Hunde konzipierten, komfortablen Rucksack zu transportieren.

Was muss ein Hund können, um mitzuwandern?

In erster Linie soll der Vierbeiner Freude am Laufen und Erkunden der neuen Umgebung haben. Es gibt zugleich einige Grundqualifikationen, die insbesondere beim Wandern lebenswichtig sind:

Hund Wandern

Leinenführigkeit ist eine Kernkompetenz für ein entspannte Tour mit dem Hund.
(© Zbynek Pospisil – istockphoto.com)

Leinenführigkeit ist eine Kernkompetenz für ein entspanntes Miteinander, ob in der Stadt oder auf dem Land, bei einer kurzen Gassirunde oder einer längeren Trekkingtour. In einer unbekannten Gegend ist es nicht ratsam, den Hund ohne Leine mitlaufen zu lassen. Sogar ein bestens erzogener Vierbeiner kann sich durch spannende Gerüche oder beim Anblick von Artgenossen sowie Wild- und Nutztieren zu einem Ausreißer verleiten. Solche Augenblicke der Unachtsamkeit haben teils fatale Folgen für Mensch und Tier. Andererseits verursacht ein Hund, der sich ständig in die Leine hängt, unnötig Stress und ist selbst dauerhaft gestresst. Es ist also sinnvoll, vor der Wanderung gründlich die Leinenführigkeit zu trainieren.

Die Grundkommandos wie „Sitz!“, „Platz!“, „Komm!“ sind ebenfalls für ein harmonisches Miteinander wichtig. Beim Übernachten in einem Hotel oder auch im Zelt soll es der Hund können, auf seiner Decke liegenzubleiben und am liebsten sogar einige Zeit allein zu sein. Freilich lässt sich der Grundgehorsam nicht in ein paar Tagen trainieren. Am besten beginnt man mit der Erziehung bereits im Welpenalter. Doch auch einige Wochen an intensiver Vorbereitung auf das bevorstehende Outdoor-Erlebnis können Wunder wirken.

Fitness-Training für den Vierbeiner – wie geht das?

Erziehung und Gehorsamsübungen sind das eine. Den Hund für die Wanderung körperlich fit zu machen, ist das andere. Auch wenn Ihr Vierbeiner lauffreudig, kerngesund und aktiv ist, empfehlen wir, seine Fitness noch vor der Wanderung zu testen. Ein gutes Mittel dazu sind ausgiebige, kilometerlange Spaziergänge. Bei einer solchen Gassirunde können Sie gerne auf Spiele wie Stöckchen- oder Dummywerfen verzichten. Es geht hier vor allem um die Ausdauer beim Langstreckenlauf.

Denken Sie unbedingt daran, dem Hund Pausen fürs Schnüffeln und Geschäft zu gönnen. Seien Sie aufmerksam zu Ihrem Tier: Wann zeigt der Hund erste Ermüdungserscheinungen wie Hecheln oder wird langsamer? Fragen Sie sich, ob die Kondition des Hundes tatsächlich zu Ihrer geplanten Wanderroute passt.

Ein weiterer Vorschlag zur Vorbereitung auf eine Wanderung mit Hund: Prüfen Sie das Gewicht Ihres Vierbeiners und setzen Sie den Hund bei Bedarf auf Diät. Wandern mit Übergewicht fällt Menschen und Tieren gleichermaßen schwer. Haben Sie im Hinblick auf den Gesundheitszustand des Hundes Bedenken, lassen Sie den Vierbeiner von dem Tierarzt Ihres Vertrauens vor der Wanderung gründlich durchchecken.

Wandergepäck für den Hund – was gehört dazu?

Sein Geschirr oder Halsband trägt der Hund am Leib, eine Leine verbindet Sie mit dem Vierbeiner. Doch einiges gehört unbedingt ins Gepäck, damit die Wanderung möglichst reibungslos verläuft:

  • Ersatzleine, denn sogar die robusteste Hundeleine kann reißen oder einfach verloren gehen
  • Ersatzgeschirr und Halsband, denn auch diese Accessoires neigen dazu, in den unpassenden Augenblicken kaputtzugehen
  • Wasser in einer verschließbaren Flasche und einen kompakten faltbaren Trinknapf. Rechnen Sie nicht damit, dass unterwegs immer frisches Quellwasser zu finden ist. Außerdem könnte es passieren, dass die Bach- oder Flussufer steil und unzugänglich sind. Es ist abzuraten, aus kleineren stehenden Gewässern den Hund trinken zu lassen!
  • Snacks für unterwegs und – falls eine mehrtägige Wandertour geplant ist – ausreichend Trockenfutter. Nehmen Sie ein leicht verdauliches Trockenfutter mit, das Ihrem Vierbeiner schmeckt, und ebenso leicht verdauliche Hundekekse.
  • Kotbeutel sind immer sinnvoll, um für Hygiene zu sorgen.
  • Erste-Hilfe-Set mit Desinfektionsspray, Mullbinden, selbsthaftendem Verbandmaterial, Zeckenzangen, Wundsalben, Aktivkohle und Pfotenschutz ist ebenfalls unbedingt einzupacken.

Eine hundegerechte Tour planen

In dem schönen Freistaat Bayern gibt es eine Menge zu sehen und zu erleben. Ob ausgedehnte Naturparks und anspruchsvolle Kulinarik, imposante Schlösser oder Badeseen – Hund und Mensch erwarten zahlreiche Abenteuer für jeden Geschmack und jede Kondition. Haben Sie vor, Museen, Schlösser oder auch Zoos zu besichtigen, informieren Sie sich im Voraus, ob auch Ihr Vierbeiner Eintritt hat. Das Gleiche gilt für Übernachtungsmöglichkeiten. Inzwischen sind zwar die meisten Hotels oder Herbergen hundefreundlich, allerdings gibt es auch Ausnahmen.

Noch ein Tipp zum Schluss – planen Ihre Wanderung mit Hund eher bei kühler Witterung, denn Hitze tut keinem Vierbeiner gut.

Erleben Sie unvergessliche Tage unterwegs mit Hund in Bayern. Bei richtiger Vorbereitung wird Ihre Trekkingtour bestimmt gelingen.

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