Naturdenkmäler in Oberbayern entdecken
Viele Menschen zieht es für einen Urlaub oder einen Kurztrip in die großen Städte. Aber seit einigen Jahren gibt es auch eine entgegengesetzte Bewegung: Ferien in der Natur. Dabei stehen Wandern, Campen und andere Aktivitäten im Freien im Vordergrund. Besonders Oberbayern bietet dafür viele Möglichkeiten. Hier gibt es zahlreiche Naturdenkmäler zu entdecken.
Was ist überhaupt ein Naturdenkmal?
Anders als Statuen oder Gebäude wurden Naturdenkmäler nicht von Menschenhand geschaffen. Bei Naturdenkmalen kann es sich um besondere Bäume, Wiesen, Berge, Hügel, Höhlen oder Wasserläufe handeln. Es sind natürliche Landschaftselemente, die unter besonderen Schutz gestellt wurden. Naturdenkmäler werden von den Behörden und den Gemeinden, in denen sie stehen, extra ausgewiesen. Sie liegen oft aber weit voneinander entfernt. Wer in Oberbayern möglichst viele von ihnen besichtigen will, der sollte über ein Fahrzeug verfügen. Denn mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind nicht alle Naturdenkmäler erreichbar. Daran sollte man auch denken, wenn man eine Kombination aus Städtetrip und Natururlaub plant. So lassen sich beispielsweise im Rahmen eines Ausflugs in die bayerische Hauptstadt mit dem Wohnmobil auch ein paar Tage Entspannung an den Naturdenkmälern im südlichen Umland einplanen.
Welche Naturdenkmäler in Bayern lohnen sich?
Vor allem in und rund um Berchtesgaden gibt es viele geschützte Bäume, Felsen und Wasserläufe unterschiedlichster Art. Das zuständige Landratsamt verzeichnet aktuell 58 von ihnen, die teilweise als Geotop gekennzeichnet sind. Dabei handelt es sich – wie beispielsweise im Fall der Almbachklamm – um natürliche, aber unbelebte Gebilde: also beispielsweise Felsformationen oder Schluchten. So hat der Almbach über die Jahrtausende eine tiefe Schlucht in den Felsen gemahlen. Auf rund drei Kilometern Länge kann man dieser folgen. Aber man sollte trittsicher sein, denn das reißende Wasser macht den Untergrund glitschig. Ganz in der Nähe kann man die Steinerne Agnes besichtigen. Dieser Fels ragt in Pilzform etwa 15 Meter auf dem Südabhang des Keilkopfes empor. Er ist weithin sichtbar und viele Wanderwege führen zu ihm hinauf. In Berchtesgaden gibt es den Kurpark zu bestaunen.
Auch der Landkreis Rosenheim hat in Punkto Naturdenkmäler viel zu bieten. An erster Stelle fallen einem da natürlich die Gipfel der Bayerischen Voralpen ein. Aber es gibt dort noch viel mehr beeindruckende Naturgebilde. Denn der Landkreis verfügt über eine große Anzahl einzigartiger Bäume, die an geschichtsträchtigen Orten stehen. So zum Beispiel die alte Buche an der Pilgerkapelle in Heilig Blut nahe Rosenheim. Sie ist 25 Meter hoch und hat einen Kronendurchmesser von 17 Metern. Die Kapelle nebenan stammt aus dem 16. Jahrhundert und gehört zu den schönsten in Oberbayern.
Nahe Ottenhofen im Landkreis Erding gibt es gleich eine ganze Allee, die unter Schutz steht. 47 alte Eichen spenden dort entlang einer alten Handelsstraße Schatten. Viele von ihnen sind 300 Jahre und älter. Die Route ist vor allem bei Radfahrern beliebt. Die Alleenstraße ist ein Teilstück des Radwegs in Richtung Starnberger See und Alpen. Informationen zu Schutzgebieten für Flora und Fauna in ganz Bayern finden sich auf der Seite des Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Dort gibt es auch die Möglichkeit, mithilfe einer interaktiven Karte eine Tour zu den schönsten Naturdenkmälern des Freistaats zu planen.
Weitere Naturdenkmäler in Oberbayern
Oberbayern, eine der malerischsten Regionen Deutschlands, beherbergt zahlreiche Naturdenkmäler, die nicht nur aufgrund ihrer Schönheit, sondern auch wegen ihrer ökologischen Bedeutung geschützt sind. Diese bemerkenswerten Orte bieten einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt der bayerischen Flora und Fauna sowie in die geologischen Besonderheiten der Region. Hier ist eine detaillierte Liste einiger herausragender Naturdenkmäler in Oberbayern:
- Wendelstein: Der Wendelstein ist ein markanter Berg im Mangfallgebirge und bekannt für seine beeindruckenden Felsformationen und alpinen Pflanzenarten. Die Gipfelregion bietet atemberaubende Ausblicke auf die Alpen und das Vorland.
- Die Wieskirche: Obwohl primär als UNESCO-Weltkulturerbe bekannt, ist die Umgebung der Wieskirche ebenfalls ein bedeutendes Naturdenkmal. Die sanften Hügel und die blühenden Wiesen umgeben diese barocke Kirche und schaffen einen harmonischen Einklang zwischen Natur und Architektur.
- Der Eibsee: Dieser glasklare See am Fuße der Zugspitze ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Touristen, sondern auch ein wichtiges Ökosystem mit einer Vielzahl von Wasserpflanzen und Tierarten. Die umliegenden Wälder bieten Lebensraum für viele heimische Tiere.
- Das Naturschutzgebiet Ammergebirge: In diesem Gebiet finden sich beeindruckende alpine Landschaften mit zahlreichen seltenen Pflanzen- und Tierarten. Besonders hervorzuheben sind die artenreichen Blumenwiesen und schroffen Felsen, welche Wanderer aus nah und fern anziehen.
- Der Schliersee: Umgeben von Bergen bietet der Schliersee eine einzigartige Biodiversität sowohl im Wasser als auch an Land. Die Uferzonen sind Lebensräume für diverse Vogelarten, während die angrenzenden Wälder reich an Flora sind.
- Das Moosburger Moos: Dieses Hochmoor beheimatet zahlreiche bedrohte Pflanzenarten wie den Sonnentau oder verschiedene Torfmoose. Es stellt ein wichtiges Rückzugsgebiet für viele Tierarten dar und spielt eine entscheidende Rolle im Wasserkreislauf der Region.
- Die Buchenbestände im Nationalpark Berchtesgaden: Diese alten Buchenwälder sind nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch ökologisch wertvoll. Sie dienen als Habitat für viele spezialisierte Arten, darunter seltene Käfer und Vögel.
- Die Klamm des Isarflusses bei Bad Tölz: Diese beeindruckende Schlucht zeigt eindrucksvoll die erosiven Kräfte des Wassers über Jahrtausende hinweg. Die steilen Felswände sind Lebensraum für gefährdete Pflanzenarten sowie zahlreiche Greifvögel.
- Der Tegernsee mit seiner Umgebung: Neben seiner touristischen Beliebtheit ist der Tegernsee auch ein wichtiger Lebensraum für viele Fischarten sowie Brutplätze für Vögel wie den Graureiher oder den Kormoran.
- Das Karwendelgebirge: Dieses Gebirgszug besticht durch seine unberührte Natur mit tiefen Tälern, hohen Gipfeln und klaren Seen. Das Gebiet ist besonders reich an endemischen Arten und zieht Naturliebhaber sowie Wissenschaftler gleichermaßen an.
Diese Liste stellt lediglich einen kleinen Ausschnitt aus dem reichen Schatz an Naturdenkmälern in Oberbayern dar. Jedes dieser Ziele trägt zur Erhaltung der natürlichen Vielfalt bei und lädt dazu ein, die Schönheit der bayerischen Landschaft zu entdecken und zu genießen – sei es beim Wandern, Radfahren oder einfach beim Verweilen in der unberührten Natur.
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