Glücksspiel in Bayern: Staatliche Spielbanken erneut auf Erfolgskurs

Jahrelang waren staatliche Spielbanken das Sorgenkind unter den knapp 70 Beteiligungen des Freistaats: sinkende Besucherzahlen, fehlende Einkünfte und ein dickes Minus auf dem Bankkonto trotz Zuschüssen. Die zunehmenden Möglichkeiten des Glücksspiels im Internet haben den Betreibern mächtig Konkurrenz gemacht. In diesem Jahr dürfte es in dem Gewerbe aber endlich wieder aufwärts gehen. Denn zum Ende des Jahres 2016 durften sich staatliche Spielbanken über einen kleinen Jahresüberschuss freuen.

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Staatliche Spielhallen bekommen starken Konkurrenten

Warum vor die Tür gehen, wenn es genauso gut in den eigenen vier Wänden geht? So dürften neuerdings viele Menschen denken, die Lust auf Spielautomaten, Black Jack, Roulette und Co. verspüren. Statt in die Spielbank um die Ecke zu gehen, schalten sie ihren Computer ein und versuchen ihr Glück online. Die Anzahl der Online-Casinos ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Durch immer mehr neue und ausgefallene Angebote haben sie bereits viele Internetnutzer zu einem Online-Spiel mit dem Glück verlocken können. Das nötige Wissen über die verschiedensten Casinospiele bekommen Interessierte ebenfalls mit nur wenigen Klicks online – was braucht man da noch mehr? Doch was die Freizeitspieler freut, hatte für die staatlichen Spielbanken in Bayern weniger erfreuliche Konsequenzen.

Der Kampf um die Besucher und seine Folgen

Seit Jahren schrieb das Gewerbe aufgrund zunehmender Konkurrenz durch Anbieter im Internet sowie gewerbliche Spielhallen rote Zahlen. Nun soll damit aber endlich Schluss sein. Zumindest bleibt die Hoffnung, wenn man sich die vorläufigen Umsätze aus dem vergangenen Jahr anschaut. Der aktuellen Übersicht des Finanzministeriums zufolge benötigten die bayerischen Spielbanken 2016 keine staatlichen Zuschüsse. Und dennoch gelang es ihnen, einen Jahresüberschuss von rund 138.000 Euro zu erwirtschaften. Zum direkten Vergleich: 2015 gab es von der Staat knapp eine halbe Million Euro als Zuschuss und dennoch schloss das Gewerbe das Jahr mit einem dicken Minus von knapp 563.000 Euro ab.

Staatliches Glücksspiel – Der positive Blick in die Zukunft

Bei der Vorstellung des Beteiligungsberichts im Haushaltsausschuss des Landtags gab sich Finanzstaatssekretär Albert Füracker (CSU) optimistisch, was die zukünftige Entwicklung des Gewerbes angeht. Demnach stünden die Chancen gut, dass die Spielbanken in Zukunft ohne Zuschüsse auskommen. Das erfolgreiche Restrukturierungsprogramm bei den Spielbanken scheint nun Früchte zu tragen, sodass die Beteiligten wieder positiv in die Zukunft schauen können.

Werden aus Sorgenkindern nun wieder Erwachsene?

Bei aller Euphorie darf allerdings nicht vergessen werden, dass die Zahlen die Gesamtentwicklung im Gewerbe widerspiegeln. Nach Aussage von Albert Füracker tragen die starken Spielbanken – beispielsweise die Spielbank Bad Wiessee – immer die schwächeren wie Bad Steben oder Bad Kötzting. Die insgesamt positive Entwicklung im Spielgewerbe soll dadurch natürlich dennoch nicht unbeachtet bleiben. Im neuen Doppelhaushalt seien übrigens auch keine Zuschüsse vorgesehen, so Füracker. Bleibt zu hoffen, dass aus den Sorgenkindern schon bald tatsächlich unabhängige Erwachsene werden.

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