Die ländliche Idylle Bayerns – ist sie bald Geschichte?
Bayern ist über die Landesgrenzen hinaus für die große Milchproduktion bekannt. Zugleich sorgen die aktuell so niedrigen Milchpreise für eine anhaltende Krise, die auch die Bauern in den Regionen Bayerns schon längst erfasst hat. Aufgrund der großen Bedeutung der Milch als Existenzgrundlage vieler Bauern könnten die Folgen in diesem Rahmen sogar besonders dramatisch sein.
Die Bedeutung der Milchproduktion für Bayern
Grundsätzlich lassen sich klare Unterschiede bezüglich der Milchproduktion zwischen den unterschiedlichen Regionen Bayerns erkennen. Während in Unterfranken im Jahr 2015 nur 213.694 Tonnen produziert wurden, konnte Oberbayern seine Erzeugnisse mit 2.266.811 Tonnen sogar noch einmal steigern. Damit ist die ländliche Idylle nach wie vor ein Zugpferd für den Tourismus in vielen Regionen, die an den Zauber der Kleinbauern glauben. Doch inzwischen können kleine Höfe, wie sie häufig dem Land Bayern verordnet werden, kaum mehr überleben. Das attraktive Bild des ländlichen Bayerns könnte im Tourismus nachhaltig darunter leiden.
Marketing als Ausweg aus der Krise
Unter den Molkereien wird nun auch auf Marketing gesetzt, um sich selbst bei den Verbrauchern in den Mittelpunkt zu drängen. Auch das Produktdesign spielt dabei eine Rolle, mit dem sich die Anbieter voneinander abheben möchten. Bei der Kaufentscheidung am Regal im Supermarkt laufen schließlich sehr viele Denkprozesse in den Köpfen der Verbraucher unbewusst ab. An der prekären Situation vieler Milchbauern und Molkereien konnte dies bislang aber noch nichts ändern. Auch die Subventionen durch den Freistaat, die noch weiter erhöht werden sollen, reichen oft nicht aus, um das Überleben von den Landwirten zu sichern. Um auch die Landwirtschaft in Bayern zu fördern, wurden gerade in Oberbayern verschiedene Projekte angeschoben. Dass die Käsereien in den Bergen noch nicht gänzlich ausgestorben sind, zeigt sich dann wiederum an Projekten wie dem Hofkäse. Dort haben Besucher die Möglichkeit, selbst bei der Produktion mitzuwirken und den eigenen Käse zu machen.
Was wäre die Lösung?
Wenig werden bisher die großen Konzerne von der Entwicklung in Mitleidenschaft gezogen. So gibt es bei Anbietern wie Weihenstephan die Möglichkeit, weitere Produkte in das eigene Sortiment aufzunehmen, um darüber den notwendigen Gewinn zu erzielen. Genau diese Möglichkeiten fehlen allerdings den Kleinbauern, von denen in der letzten Zeit schon mehr als 30 Prozent aus den Gründen der Wirtschaftlichkeit den eigenen Betrieb schließen mussten. Dementsprechend müssten die Gelder, welche der Freistaat Bayern freigeben möchte, genau an diesen Stellen ankommen, um die größtmögliche Wirkung für die Wirtschaft zu entfalten.
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