Die Geschichte der Spielbanken in Bayern
Von malerischen Dörfern über unberührte Natur und beeindruckende Seen bis hin zu lebendigen Städten überzeugt Bayern mit einer unglaublichen Vielfalt. Auch Urlauber, die den Reiz des Glücksspiels schätzen, kommen im flächenmäßig größten Bundesland Deutschlands auf ihre Kosten. Zu nennen sind die Spielbanken Bayern, die als öffentliches Unternehmen des Freistaates Bayern agieren. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass das, was heute selbstverständlich ist, früher etwas Besonderes war.
Größerer Widerstand am Anfang – und die Spielbankenaffäre
Im Bayerischen Landtag fanden vor der Genehmigung von Spielbanken in Bayern intensive Debatten statt. Die CSU sprach sich aus moralischen Überlegungen gegen die Genehmigung aus. Trotzdem gelang es dem von der SPD geführten Kabinett unter Hoegner, die Zulassung am 21. April 1955 mit einer Abstimmung von 92 zu 79 Stimmen, bei 16 Enthaltungen, durchzusetzen. Infolgedessen bekamen die Spielbanken in Bad Kissingen, Garmisch-Partenkirchen, Bad Wiessee und Bad Reichenhall die notwendigen Lizenzen für den Spielbetrieb. Damals war noch nicht daran zu denken, dass man eines Tages mit einem Smartphone jederzeit und überall zum Beispiel Eye of Horus spielen kann, um das Glück herauszufordern.
Kurz nach der Zulassung der Spielbanken in Bayern machten Gerüchte die Runde, wonach die Vergabe der Lizenzen von Unregelmäßigkeiten begleitet gewesen sein soll, einschließlich Geldzahlungen von Betreibern an Politiker. Ein von der CSU angestoßener parlamentarischer Untersuchungsausschuss, der zwischen 1955 und 1957 tätig war, konnte die Anschuldigungen bezüglich Begünstigung und Korruption allerdings nicht bestätigen. Dennoch führte 1959 eine Selbstanzeige des Spielbankunternehmers Karl Freisehner zu einem Gerichtsverfahren am Landgericht München I. In diesem Prozess wurden führende Mitglieder der Bayernpartei aufgrund von Korruption und Meineid zu langen Gefängnisstrafen verurteilt. Im Februar 1961 entschied der mittlerweile von der CSU beherrschte Bayerische Landtag, die Spielbanken zu schließen – ein Beschluss, der jedoch nie umgesetzt wurde. Vier Jahre nach dem Beschluss wurden die Spielkasinos vom Freistaat Bayern verstaatlicht.
Der Ausbau des Angebots bis heute
Bis zum Jahr 1990 waren in Bayern gemäß dem Spielbankgesetz von 1933 lediglich die Spielbanken in Bad Kissingen, Garmisch-Partenkirchen, Bad Wiessee und Bad Reichenhall in Betrieb. Im Jahr 1990 wurde dann die bereits 1950 eröffnete, privat betriebene Spielbank Lindau in den Kreis der staatlich lizenzierten Spielbanken aufgenommen. Diese fünf Einrichtungen deckten hauptsächlich die Bezirke Unterfranken, Oberbayern und Schwaben ab, während Ober- und Mittelfranken, Niederbayern und die Oberpfalz ohne eigene Spielbanken blieben.
Um eine umfassendere Abdeckung zu gewährleisten, verabschiedete der Bayerische Landtag im Juli 1995 ein neues Spielbankgesetz. Das Ziel war es, ein angemessenes und ausgeglichenes Spielbankangebot zu schaffen, das eine flächendeckende Versorgung sicherstellt und Überschneidungen der Einzugsgebiete verhindert.
Vor diesem Hintergrund wurden neue Spielbanken gezielt in der Nähe der Grenzen zu anderen Bundesländern beziehungsweise zum Ausland etabliert. Diese Standorte sind Bad Füssing (Eröffnung im September 1999), Bad Kötzting (Eröffnung im Februar 2000), Feuchtwangen (Eröffnung im März 2000) und Bad Steben (Eröffnung im März 2001), sodass nun jeder Regierungsbezirk in Bayern über eine staatliche Spielbank verfügt.
Online Casinos – eine Spielbankalternative
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