Die Bergtour im Winter

Im Winter ist eine Tour durch die Berge in Bayern etwas ganz Besonderes. Geht es um das Wetter, bist du vor Überraschungen nie sicher. Mit der richtigen Vorbereitung kannst du dich gegen jedes Wetter wappnen und den Gefahren trotzen.

Auch im Winter können wolkenbruchartige Regenschauer, nebelverhangene Bergsteige oder starke Sturmböen besondere Gefahren darstellen. Wetterumschwünge können das alpine Gelände innerhalb weniger Minuten in eine Gefahrenzone verwandeln. Diese 10 Tipps können dir helfen, deine winterliche Bergtour zu einem in jeder Hinsicht positiven Erlebnis zu machen.

    1. Nicht auf Wettervorhersagen verlassen
      Trotz modernster Messverfahren sind Wettervorhersagen nur ungenau. Im Idealfall reichen sie gerade für den nächsten Tag aus. Textprognosen unter http://www.alpenverein.de/DAV-Services/Bergwetter sind viel genauer und sollten in die Tourenplanung einbezogen werden.
    2. Wie sich Wetterverhältnisse ankündigen
      Der Polarfrontjetstream beeinflusst das Bergwetter und kann der Hinweis auf großräumige Wetterverhältnisse sein. Stromlinien helfen bei der Bestimmung von Hochs und Tiefs. Zeigen sie nordwärts und sind sie A-förmig, handelt es sich um ein Hoch, während südwärts zeigende, V-förmige Stromlinien ein Tief darstellen. Die Karte „300 hPA Stromlinien und Wind“ ist auf www.wetterzentrale.de abrufbar und ist ein wichtiges Hilfsmittel.
    3. Wolken richtig lesen
      Wolken als Boten des Himmels weisen auf Wetterumschwünge hin. Du solltest die Wolkentypen Stratus, Cirrus und Cumulus unterscheiden können, um einen Wetterumschwung zu erkennen. Cirren sehen wie ausgefranste Federn aus und kündigen das Herannahmen einer Front an.

    1. Mach dich klein
      Im Gebirge stellen Gewitter eine Lebensgefahr dar. Eine exponierte Stelle musst du sofort verlassen. Kannst du das nicht, solltest du dich mit geschlossenen Füßen auf den trockenen Rucksack kauern. Die Kontaktfläche zum Boden sollte so klein wie möglich sein.
    2. Auf den Windchill-Effekt achten
      Wind verstärkt das Kälteempfinden und führt schneller zu Erfrierungen. Schon bei -5 °C sind Erfrierungen bei starkem Wind möglich. Mit Kleidung nach dem Zwiebelprinzip bist du bestens für alle Temperaturschwankungen gerüstet.
    3. Die richtige Orientierung
      Der Verlust der Orientierung bei Sturm oder Nebel ist eine ernsthafte Gefahr. Jetzt gilt es, nicht in Panik zu geraten, da dann die Gefahr besteht, einen Abhang oder eine Felsspalte zu übersehen. Du solltest an Ort und Stelle bleiben und dich warmhalten.
    4. Über die Schneefallgrenze informieren
      Besonders bei Touren im Winter ist es wichtig, die Schneefallgrenze im Auge zu behalten. Schneefall bedeutet eine Gefahr, da Wege und Markierungen nicht zu sehen sind.
    5. Vorbereitung auf Extreme
      Auch im Winter ist Hitze im alpinen Gelände möglich. Eine Warmfront kann starke Niederschlagsmengen bringen oder eine Tauperiode auslösen. Sie kann Hangpartien zu Sturzbächen machen. Beim Durchgang einer Warmfront solltest du deine Tourenplanung anpassen.

  1. Unterschätze nicht den Südföhn
    Südföhn kann euphorische Stimmungslagen und eine erhöhte psychische Labilität auslösen, was zu Fehlentscheidungen und erhöhter Risikobereitschaft führen kann. Dieses Phänomen tritt an 30 bis 60 Tagen auf.
  2. Mit dem Biwaksack schützen
    Bei deiner Vorbereitung auf die Bergtour im Winter solltest du stets an die richtige Ausrüstung denken, die Leben retten kann. Ein Biwaksack ist bei allen Touren der perfekte Begleiter, da er vor Kälte, Wind und Nässe schützt.

 

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