Bayerische Hochzeit
Auch bei einer Hochzeit auf Bayerisch versprechen sich zwei Menschen Liebe und Treue, aber eben auf eine typische und auf langer Tradition beruhende Art und Weise. Dabei kann es durchaus regionale Unterschiede geben, denn die bayerische Hochzeit gibt es nicht. In Bayern spielt bei der Hochzeit nicht nur die Tradition, sondern auch die Dorfgemeinschaft eine tragende Rolle, die bei der Gestaltung des Festes mitwirkt. Auch die vielen schönen Orte zum Heiraten die man in Bayern findet sprechen für sich.
Der Hochzeitslader traditionell und modern
Sein Amt geht lange in die Geschichte zurück und ist kein typisch bayerisches, sondern in vielen anderen Regionen und Ländern weltweit bekannt. In Bayern nennt man ihn auch den Progoder, auf neudeutsch würde er wohl Wedding-Planer genannt. Dieses Amt übt entweder der jüngste Bruder der Braut oder der jüngere der beiden Trauzeugen aus. Er übernimmt in der traditionellen Hochzeit auf Bayerisch sowohl die Einladung der Gäste wie auch die Organisation der Hochzeitsfeier. Am Tag der Hochzeit führt er die Regie und sieht zu, dass die Bräuche ordentlich zelebriert werden. Dazu gehört auch, dass der Auszug des Brautpaars und der Gäste aus der Kirche in der richtigen Aufstellung erfolgt. Sein Erkennungszeichen ist der sogenannte Bitterstock, ein Stab, der mit Bändern in den traditionellen Farben Rot (Liebe), Blau (Treue), Grün (Hoffnung) und Weiß (Jungfräulichkeit) geschmückt ist. Bei der Hochzeitsfeier hat der Hochzeitslader ebenfalls alles im Griff. Hier kann er sowohl der lustige Unterhalter sein, wie auch derjenige, der sich (traditionell) bei der Geschenke Übergabe mit seinem Gstanzlsingen über Brautpaar und Gäste lustig macht. Meistens sind es althergebrachte Sprüche, die zum Besten gegeben werden.
Das Kranzlpaar und der Wegzoll
Das Kranzlpaar gehört ebenso zu einer Hochzeit auf Bayerisch. Zwei unverheiratete Freunde aus dem Bekanntenkreis des Brautpaares übernehmen diese Aufgabe, die darin besteht, das Brautpaar am Tag der Hochzeit zu begleiten. In den meisten Fällen sind es die Trauzeugen. Sie übernehmen dabei unter anderem Aufgaben wie die Verteilung von Schleifen für die Autos oder Ansteckbüschel für die Kleidung der Gäste. Je nachdem, wie groß die Gästeschar ist, haben die beiden viel zu tun und betreten deshalb traditionsgemäß als erste nach dem Brautpaar die Tanzfläche. Doch dieses Recht wird ihnen nicht eingeräumt, sie müssen es sich erobern und schnell sein. Sollten sie es nicht schaffen, wird eine Lokalrunde fällig. Da Hochzeiten auf Bayerisch um die 80 Gäste stark sein können, könnte das recht teuer werden!
Der Wegzoll wird besonders gerne in ländlichen Regionen erhoben und nicht nur bei der Hochzeit auf Bayerisch. Dabei wird dem Brautpaar die Zufahrt zur Kirche versperrt, die sich jedoch mit einer „Zollabgabe“ freikaufen können. Kinder versperren mit einem Seil die Straße, Süßigkeiten oder Münzgeld sind das Entgelt. Wenn Freunde und Bekannte Hindernisse in den Weg legen, erwarten sie dafür eine Runde Schnaps oder Bier, bevor sie den Weg zur Kirche frei machen.
Heiraten in Tracht und mit bayerischer Hochzeitsfrisur
Meistens wird im Brautdirndl und in der festlichen Lederhose standesamtlich geheiratet, in der Kirche trägt manche bayerische Braut lieber das weiße Kleid. Die Kleiderordnung für die Gäste kann mit der Einladung überbracht werden, dann passt alles zusammen. Die Brautfrisur wird nach bayerischer Tradition als Hochsteckfrisur gearbeitet. Dabei wird auch ein Kranz geflochten. Wenn die Haare der Braut nicht lang genug sind, kann mit einer Haarverlängerung nachgeholfen werden. Ein Spezialist für Haarverlängerungen ist zum Beispiel der Modefriseur Pohl in München. Zum Dirndl passt diese Frisur perfekt, wird das weiße Kleid mit Schleier getragen, können zusätzliche schmückende Blumen oder Perlen eingearbeitet werden.
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