Wandern im Herbst – Bayerns bunte Wälder genießen
Der Herbst als Reisesaison bietet vielen Urlaubern die perfekte Gelegenheit, den Trubel der Sommersaison zu umgehen und dennoch schönes Wetter zu genießen. Auch in Bayerns Wäldern tut sich während des Herbstes viel, denn bunte Blätter verwandeln das grüne Panorama in ein rotgoldenes Schauspiel. Zwei der schönsten Herbsttouren und einige weitere Hinweise rund um das Wandern im herbstlichen Bayern finden Naturfreunde hier.
Königliche Ausblicke am Alpsee erleben
Der Alpsee ist ein echter Hot-Spot für Touristen, die die beiden Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau besichtigen wollen. Wen es jedoch nicht in das Innere der Schlösser zieht und wer lieber die unberührte Natur ganz nah an Bayerns berühmtesten Sehenswürdigkeiten genießen will, der kommt um den Alpsee nicht herum. Er liegt in angenehmer Nähe zu beiden Schlössern, weswegen bei einer Rundwanderung immer wieder malerische Ausblicke die Tour versüßen.
Schon die königliche Familie wusste um die Vorzüge des Alpsees und nutzte das Gewässer zum Schwimmen, Rudern oder für ausgedehnte Spaziergänge und ruhige Stunden entlang des Ufers. Der beste Ausgangspunkt für eine Wanderung rund um den Alpsee sind die Parkplätze für Schlossbesucher. Von hier aus geht es ein Stück durch den Ort Hohenschwangau in Richtung See, wo sich die breite Masse der Besucher bald teilt. Die meisten Urlauber bleiben im Ort, um das Schloss zu besichtigen und nur einige wenige lassen sich weiter in Richtung See treiben.
Rund um den Alpsee eröffnet sich dann eine äußerst ruhige und abgeschiedene Naturlandschaft, die keineswegs an Massentourismus erinnert. Gerade im Herbst ist es hier besonders angenehm, da Wanderer häufig ganz alleine sind. Auf rund 5,5 Kilometern führt der Weg zunächst hoch über dem See entlang, bis er sich schließlich auf Wasserhöhe absenkt. Hier können Wanderer dann am Marienmonument entspannen und den Blick über den See genießen. Zurück geht es dann auf der anderen Seeseite, die letztlich wieder bis nach Hohenschwangau führt.
Wer eine längere Wandertour planen möchte, wandert vom Marienmonument aus in Richtung Marienbuche und Pöllatschlucht. Hier gelangen Wanderer dann über spannende Steige bis zum Schloss Neuschwanstein und können von der Marienbrücke aus den atemberaubenden Blick auf den herbstlichen Wald erleben. Für den Rückweg zum Parkplatz bietet sich dann die asphaltierte Straße an, auf der auch die Pferdekutschen fahren.
Wandern zwischen Fels und Wald in der Partnachklamm
Garmisch-Partenkirchen gilt als perfekter Ausgangspunkt für Wanderungen in der Landschaft Südbayerns. Von hier aus sind zahlreiche Wanderwege und Sehenswürdigkeiten schnell erreichbar, was sogar Hotels im Stadtzentrum für Aktivurlauber perfekt macht. Auch das H+ Hotel Alpina in Garmisch-Partenkirchen weist auf die gute Erreichbarkeit hin und gibt weitere Tipps für Wintersportler und Wanderer. Sogar ein Ausflug nach Österreich ist möglich, was die Optionen für Wanderer noch vergrößert.
Ein besonderer Tipp für Wanderer im Herbst, die nicht weit weg von Garmisch-Partenkirchen gehen wollen, ist die Partnachklamm unweit der Stadt. Die Klamm selbst führt Wanderer auf einer Länge von rund 700 Metern bis zu achtzig Meter tief unter die Erdoberfläche. Da die Schlucht nach oben hin an den meisten Stellen offen ist, zeigt sich hier im Herbst der malerische Kontrast zwischen buntem Laub, dunklem Stein und dem blauschimmernden Gebirgsbach.
Ist die Partnachklamm im Oktober täglich noch zwischen acht und 18 Uhr geöffnet, verkürzen sich die Öffnungszeiten ab November auf neun bis 18 Uhr. Laut der offiziellen Webseite kommen pro Jahr 200.000 Besucher in die Klamm und lassen sich vom Naturschauspiel begeistern. Für Erwachsene beläuft sich der Eintritt derzeit auf fünf Euro, während Kinder zwischen sechs und 16 Jahren zwei Euro zahlen. Da die Tour nicht besonders lang ist, lohnt sich eine Wanderung durch die Partnachklamm auch für Familien mit Kindern. Und wer nach der Tour durch die Schlucht noch weitergehen will, findet zahlreiche Wanderwege verschiedenster Längen und Schwierigkeitsgrade.
Weitere Tipps für herbstliche Wandertouren
Grundsätzlich ist die bayerische Natur im Herbst überall eine Reise wert. Von Wandertouren durch das Allgäu über Bergausflüge in den Alpen bis hin zu Wanderungen rund um die schönsten Seen des Landes hält Bayern für jede Altersgruppe und jedes Fitnesslevel die passenden Wege bereit. Da es im Herbst jedoch allmählich kühler wird und sich vor allem in den höheren Lagen erster Schnee zeigt, sollten Wanderer vor einer Tour mit Bedacht planen.
Insbesondere wenn längere Wandertouren in den Alpen geplant werden sollen, ist auf ein Blick auf die Öffnungszeiten der Hütten entlang des Weges wichtig. Da viele Hütten im Herbst schließen, stehen Wanderer sonst ungeplant vor verschlossener Tür. Die Hüttensuche des Deutschen Alpenvereins ist hier ein hilfreiches Mittel, um Hütten entlang der geplanten Tour zu finden und deren Öffnungszeiten einzusehen.
Grundsätzlich es es empfehlenswert, im Herbst auf die Verkürzung der Tage zu achten. Da es nicht ratsam ist, im Dunkeln zu wandern, sollten Reisende ihre Touren so gestalten, dass sie spätestens bei Einbruch der Abenddämmerung wieder zurück am Ausgangspunkt angelangen. Auch bergen Wanderungen auf hohe Gipfel ein gewisses Risiko, da die Witterung hier nicht nur schnell umschlagen kann, sondern Regen und Schnee für unsicheren Boden sorgen.
Wer sich zudem gut für eine Herbstwanderung rüsten möchte, sollte ausreichend Proviant, Getränke und warme Kleidung nicht vergessen. Am besten ist es, sich im sogenannten Zwiebelprinzip zu kleiden. Hier können am Oberkörper beispielsweise
- ein T-Shirt
- eine Fleecejacke
- und eine wasser- und windabweisende Funktionsjacke
übereinander getragen werden. Sollte es dann doch einmal zu warm werden, sind die oberen Schichten schnell ausgezogen. Ebenfalls nicht vergessen sollten Wanderer eine Mütze sowie Handschuhe, falls herbstliche Winde für niedrige Temperaturen sorgen.
Wie genau das Wanderequipment aussehen sollte, wird aber selbstverständlich auch von der Länge und Art der geplanten Wanderung bestimmt. So müssen Wanderer selbstverständlich weniger Proviant und Kleidung mitnehmen, wenn sie auf eine kurze Tour durch die Partnachklamm gehen. Festes Schuhwerk ist jedoch in jedem Fall notwendig. Vor längeren Wanderungen in teilweise ungeschütztem Gelände lohnt sich ein gut gepackter Rucksack umso mehr. Auch kann es hilfreich sein, vor der Wanderung in einem Infocenter nach dem Bergwetter und aktuellen Empfehlungen oder Warnungen zu fragen. Die bayerischen Wälder sind zur jeder Jahreszeit ein lohnenswertes Ausflugsziel.
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