Über drei Millionen Menschen mit Bluthochdruck in Bayern
Die Zivilisationskrankheit Bluthochdruck ist weiter auf dem Vormarsch. Im Vergleich zum bundesweiten Vorkommen liegt die Zahl der Erkrankungen in Bayern zwar etwas niedriger, allerdings dürfte sie sowohl im Bund als auch in Bayern aufgrund des demographischen Wandels künftig weiter zunehmen, so jedenfalls eine Studie der BARMER, die sich auf Daten aus dem Jahr 2016 bezieht.
Jeder vierte in Bayern leidet an Bluthochdruck
Tatsächlich leidet jeder vierte in Bayern an Bluthochdruck. Dies entspricht genau genommen 25 Prozent der Bevölkerung oder drei Millionen Menschen. Bundesweit sind 28,4 Prozent der Bevölkerung an Hypertonie erkrankt; in 2008 waren es noch 25,3 Prozent. Allerdings, so die Studie, gebe es durchaus größere regionale Unterschiede. Bayern, Bremen und Hamburg etwa weisen die niedrigste Anzahl an Menschen mit Hypertonie auf. Dagegen leiden Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen bundesweit am häufigsten an Bluthochdruck. Aufgrund des demographischen Wandels, so die Autoren weiter, bestehe Grund zur Vermutung, dass die Anzahl an Bluthochdruckpatienten in Zukunft bundesweit noch weiter zunehmen wird.
Das Tückische an Bluthochdruck ist die Tatsache, dass er lange Zeit unbemerkt bleibt. Dies kann fatale Folgen haben. So berichtet etwa das Robert-Koch-Institut, dass rund 50 Prozent aller Schlaganfälle und Herzinfarkte vermeidbar wären, wenn der Hypertonie rechtzeitig entgegengewirkt würde. Die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung von Bluthochdruck steigen entsprechend, je früher dieser erkannt und bekämpft wird. Patienten mit Bluthochdruck müssen ihren Blutdruck regelmäßig mit einem Blutdruckmessgerät kontrollieren. Als typische Symptome von Bluthochdruck werden häufig Nasenbluten, Schwindel, Kurzatmigkeit Ohrensausen sowie Schmerzen in Brust oder Kopf genannt.
Bluthochdruck ist eine Erkrankung des Gefäßsystems. Dabei sind die Blutdruckwerte dauerhaft erhöht und unterliegen nicht bloß den gewöhnlichen, alltäglichen Schwankungen, die auch bei gesunden Menschen auftreten. Liegt keine organische Ursache für den Bluthochdruck vor, so spricht man von primärer Hypertonie. Ist die Hypertonie dagegen die Folge einer vorgelagerten Erkrankung, liegt eine sogenannte sekundäre Hypertonie vor.
Von einer Hypertonie spricht man, sofern Werte oberhalb von 140/90 mm Hg erreicht werden. Ein normaler Blutdruck herrscht bei Werten um 120/80 mm Hg.
Ursachen von Bluthochdruck und Therapiemöglichkeiten
Der Entstehung von Bluthochdruck liegen sehr komplexe Prozesse und Mechanismen zugrunde, die bis heute nur teilweise erforscht sind. Körperliche Ursachen sind ebenfalls bis heute nicht ausreichend bekannt. Grundsätzlich geht man davon aus, dass die Genese einer Hypertonie mit entsprechenden Erbanlagen sowie dem jeweiligen Lebensstil korreliert. Was den Lebensstil angeht, so sind insbesondere Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Übergewicht und Stress begünstigende Faktoren. Entsprechend sollten Hypertonie-Patienten vor allem daran arbeiten, ihren Lebensstil zu verändern. Das heißt, sie sollten ein Normalgewicht anstreben, wenig Alkohol trinken, sich viel bewegen und gesund ernähren sowie auf Nikotin verzichten. Darüber hinaus sollten sie darauf achten, in ihren Tagesablauf regelmäßige Erholungs- und Entspannungsphasen einzubauen.
Unter Umständen lassen sich erhöhte Blutdruckwerte allein schon durch eine radikale Änderung des Lebensstils wieder in den Griff bekommen. Patienten mit schwerer Hypertonie können hingegen zumindest eine Reduzierung der Medikamentendosen erreichen und durch die verbesserte Fitness ihre Lebensqualität steigern.
Zum Schluss sei noch darauf hingewiesen, dass vor einer eigenmächtigen Lebensstiländerung unbedingt Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden sollte. Wer an Diabetes leidet sollte regenmäßig seinen Blutzucker kontrollieren.
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